Mittwoch, 26. Mai 2010

Freie Loire (26.5.)



Die Loire darf überwiegend ihr Flussbett selber bestimmen. Ins Wasser stürzende Bäume treiben dahin, Inseln bilden sich und vergehen wieder. Ein Paradies, auch für Paddler...und für Biber, die hier wieder angesiedelt wurden. Wir sind zur Zeit in Cosne-sur-Loire.

Charity sur Loire – Entschädigung für Kirmeskrach (25.5.)



Seit Decize sind wir nun an Frankreichst längstem Fluss, der Loire. In Charity sur Loire steht eine der vielen schönen, alten Loire-Brücken aus früherer Zeit, über die heutzutage auch schwere LKWs fahren (können). Die Stadt selber ist ausgesprochen schön und wir haben keine Mühe, uns mit angenehmer Unterkunft und leckerem Essen zu belohnen. Die letzten km sind wir wegen einem drohendem Gewitter ziemlich „geheizt“, selten unter 25 km/h. Mittags bei über 30 Grad Celsius konnten wir das Zelt schnell trocknen, da das Aussenzelt von Innen von Kondenswasser noch ziemlich feucht war. Zeit genug, um der Loire beim Vorbeiströmen zuzuschauen.

(Mit-) Bewohner auf Campingplatz (Nevers, 24.5.)



Diese Ente forderte ziemlich forsch ihren Teil unseres Frühstücksbrot. Vermutlich wusste sie nicht, wie zäh das Brot vom Vortag sein kann, wenn es in einer Tüte lag. Wir konnten kaum Widerstand leisten, denn wir standen noch unter dem „Schock“ des Vortrages.

Campingplatz mit großer Kirmes (Decize, 23.5.)


Je näher wir nach 77km Schwerstarbeit zur Stadt kommen, um so lauter tönt eine riesige Kirmes uns entgegen. Massen an Leuten und Autos strömen in die verstopfte Stadt, der gesamte Verkehr wird umgeleitet. Erst ab 2 Uhr morgens schlummerten wir ohne musikalische Begleitung.....Die Kirmes lag genau am Zaun des Campingplatzes. Uns wurde gesagt, dass die meisten Camper erst nach Pfingsten kommen, gerade um dies zu vermeiden. Nur wenige kommen extra zur Kirmes....  

Madonna kennt keine Gnade (23.5.)



Diese Madonna sah von oben herab unser Unglück und konnte/wollte nicht helfen: Nach 50 km Radfahren bei über 30 Grad Celsius freuten wir uns auf den Zeltplatz. Dieser war aber geschlossen, sodass wir noch weitere 27 km radeln mussten. Nacht 77 km Tagesleistung, 3 Aspirin gegen Kopfschmerzen (Prophylaxe) kamen wir nach Decize, aber ....

Schloss irgendwo in Burgund (23.5.)



Eine liebe Freundin in Bremen sucht ein Haus – dieses Schlösschen wäre groß genug, oder? Man müsste es nur nach Bremen transportieren...

(Mit-) Bewohner auf Campingplatz (Baye21.& 22.5.)



Wir mussten lernen, dass Dauercamper es sich nicht nur selbst, sondern auch ihren Liebsten, angenehm einrichten. Eine weitere Überraschung war nachts der Sternenhimmel bei völliger Dunkelheit, nachdem sich der Mond verabschiedet hatte. Unglaublich – auch die Milchstraße. Wir kommen uns bei dem Anblick sehr klein und endlich vor. So hat der nächtliche Gang zur Toilette mit dem Blick zum Sternenhimmel auch etwas Philosophisches....

Auf dem angenehmen Campingplatz haben wir einen "Ruhetag" eingelegt und Wäsche gewaschen und Ausflüge gemacht. Es ist sommerlich heiß!

16 Eclusen (Schleusen) in dichter Abfolge (kurz vor Baye, 21.5.)


Für uns Radfahrer ging es an diesen Schleusen noch aufwärts, dann kam ein Kanaltunnel und danach wurde wieder abwärts geschleust. Grund dafür ist eine Wasserscheide: Nach dem Tunnel wird der Kanal von einem Fluss mit entsprechender Strömungsrichtung gespeist. Vor dem Tunnel, vor der Wasserscheide, war ein anderer Fluss mit entgegengesetzter Strömungsrichtung vorhanden. Friedrich lernte auf diesem Wege, dass der Kanal den Namen behält, aber seine Zu-Flüsse häufiger wechseln.


Schleusen und geschleuste Boote (21.5.)



Wer hier unterwegs ist, muss viel Geduld mitbringen: Es gibt reichlich Schleusen, davon nur wenige voll automatisch. So muss man warten, bis der Schleusenmensch vorbeikommt und die Mechanik (Kurbel) bedient. In die Schleusenkammer passen nur 2 von den Hausbooten und manchenorts müssen viele Schleusen passiert werden, um die Höhe „abzuarbeiten“:

Donnerstag, 20. Mai 2010

Cravant - Stadt mit viel mittelalterlichem Flair (19.5.)



Diese Stadt macht einen vitalen Eindruck und hat viel in den Erhalt der alten Gemäuer investiert. Gerne kommen wir wieder. Und das Essen im Hotel – Friedrich denkt ans Fasten...besonders nach dem Nachtisch.

Auxerre in Schnelldurchfahrt (19.5.)


Erst hatten wir über viele zig km einen schlechten Radweg (löchrig, Pflanzenwuchs), dann war uns Auxerre zu wimmelig – obwohl die Stadt sehr viel zu bieten hat. Ein Trost: Der Radweg ist wieder bestens asphaltiert, keine Löcher....

Stadtansichten von Tonnerre(17.5.)




Eine Stadt, die uns optisch erfreut hat. Hotel na ja, dafür ein großer, abgeschlossener Fahrradparkplatz. Das ist für uns ja genauso wichtig....

Immer wenn es regnet...



...dann packen wir uns ein und erfreuen uns etwas später wieder am Sonnenschein. Tendenz: Besserung in Sicht, sofern die Isländer nicht wieder mit Asche schmeißen.

Ancy-le-Franc (16.5.)


Schloss selbst für uns zu gross – und wenn man an die Heizkosten denkt....

Friedrichs Großmutter wird 100


Wir haben Großmutter Elisabeths 100jährigen Geburtstag nicht vergessen, aber die Vulkanasche aus Island, die fehlenden Flugverbindungen und die bereits entfernten Bahngleise und Schienen verhindern eine Teilnahme an dem Fest. Der abgebildete Kahn, nur etwas kleiner als die alten Kanalschleusen und damit die maximale Größe auf den Kanälen, trägt die Namen von Friedrichs beiden Großmüttern, der bayerischen Elisabeth und der polnischen Katharina. Möge Großmutter den Geburtstag gut überstehen, damit wir ihr von unserer Reise berichten können. Großmutter sagt immer: Wenn man jung ist, muss man reisen, im Alter hat man dann etwas, wovon man zehren kann. Sie hat sich übrigens erst mit Mitte 90 alt gefühlt. Weiterhin alles Liebe und Gute

Montbard und warmes Zimmer (15.5.)



Nach keinen 20 km haben wir in einem Hotel uns direkt ein warmes Zimmer gegönnt, warm geduscht und die Lebensgeister wieder geweckt. Da wir das Zelt feucht eingepackt haben, hoffen wir morgen zum Trocknen auf die vom Wetterbericht versprochene Sonne. Das Hotel ist auf Fahrradgäste sehr gut eingerichtet und vermietet auch Räder. Ein riesiger Keller dient als Fahrrradscheune.

Zelten wegen Himmelfahrt und Brückentag (14.5.)


Diesmal müssen wir zelten, denn die vorhandenen Zimmer sind alle schon im vorhinein belegt – oder es gibt mal wieder nicht die angezeigten Hotels, Pensionen usw.. Die Nachttemperaturen liegen bei 6 Grad, kein Wunder, dass wir nach dem Frühstück (zum Glück durften wir einen Aufenthaltsraum nutzen – und dort auch die Akkus aufladen) uns nach einem warmen Zimmer sehnten.

Mittwoch, 19. Mai 2010

Wieder ein Kanaltunnel -diesmal ein langer (Pouilly-en-Auxois14.5.)



Auch diesen Kanaltunnel können wir nur oberirdisch umfahren bzw. „überfahren“. Zur Belüftung waren alle 100m schornsteinähnliche Belüftungsschächte in den Boden eingelassen. Einer dieser „Schnorchel“ ist heute mittig in einem Dörfchen im Kreisverkehr.

Großzügige Unterkunft und Jungimker gewonnen (Vandenesse- 14.5.)



Wir haben es hier sehr gut und großzügig getroffen, genügend Platz auch ringsherum für unser Gepäck. Der Patron des Hauses findet die Bienenhaltung interessant und ließ sich im großen Garten zeigen, wo die Aufstellung von Bienenvölkern vorteilhaft wäre. Er hat Friedrichs ins Französische übersetzte Imkeranfängerbuch noch zum Frühstück „ergoogelt“.

Kanal-Landschaft (13.5.)


Während wir autofrei an einem der Kanäle (hier Canal de Bourgonge) radeln, erholen wir uns von den Hügeln und den stark befahrenen Landstraßen vor Dijon – die wir gezwungener Weise nehmen mußten. Hier blüht der Raps, der vor über 2 Wochen auf unserer Tour in wärmeren Gegenden bereits stark in Blüte war und jetzt sicher schon verblüht ist. Der Wettergott ist mit Temperatur sparsam, mit Gegenwind nicht.

Am Stadtsee von Dijon wimmelte es nur so von mobiler Gesellschaft, anders als auf dem Lande...

Samstag, 15. Mai 2010

Himmelfahrt in Dijon (13.5.)


Am Vortag waren wir leider nur in den Randbezirk von Dijon gekommen. 60 km bei viel und kühlem Gegenwind – so sind wir zum Abendessen nicht mehr in die Altstadt gekommen. Die haben wir dann bei der Durchfahrt genossen. Dank Feiertag waren die Strassen sehr leer. Friedrich, zum 1. Mal in Dijon, will gerne noch ein mal wiederkommen.

Mittwoch, 12. Mai 2010

Erste Monatsbilanz nach guten 1500 km (12.5.)


Die Reise mit den Rädern bietet viel Sehenswertes, fordert den Hintern und macht bei Wärme und Trockenheit viel Spass. Stressig wird es, wenn die Akkus (fast) leer sind und wir immer noch keine Unterkunft haben. Ohne die Unterstützung von sympatischen Mitmenschen wären wir in den NL völlig aufgeschmissen gewesen. Das wissen wir sehr zu schätzen und wir bedanken uns noch einmal dafür!

Das Übernachten im Zelt war unerwartet bereits im April möglich und schonte mit minimal 5,50 Euro unsere Haushaltskasse für eine Übernachtung von uns beiden. Die teuerste Übernachtung war mangels Alternativen trotzdem angenehm, denn für die 150 Euro gab es ein Schloßzimmer, für uns beide ein 4-Gänge-Menü samt Getränken und einem Frühstück. Zweimal fiel das Abendessen aus, wir hatten ein „Notpicknik“ im Hotelzimmer und sind trotzdem nicht verhungert.

Es gibt in den Niederlanden, in Belgien und Frankreich schöne Abschnitte an Radwegen, doch ohne Georgs gründliche Recherchen wären wir immer wieder aufgeschmissen gewesen: Radwege sind teilweise unterbrochen, es gibt keine Beschilderung. Hier an der Saone haben wir hinterher festgestellt, dass der Radweg auf der falschen Flußseite eingezeichnet war. Da der Fluß auch vom Kanal begleitet wird, kann man dies jedoch vor Ort nicht erkennen bzw. nur aus der Vogelperspektive.

Letzter Satz zum ersten Monat: Das Reisen macht uns Spass, wir haben uns langsam daran gewöhnt, dass unsere gelben Taschen das Konstante von unserem Zuhause sind. Unsere Katzen und liebe Mitmenschen vermissen wir.

...und der Wonnemonat Mai könnte langsam Realität werden!?

Dienstag, 11. Mai 2010

Gray-Ansehen macht Spaß.



...und Geschäfte gibt es hier auch....

Endlich (?) Regen - Auf dem Weg nach Gray (11.5.)



Wir haben nun unseren ersten Regentag, Wasser von oben, mehr als genug. Nach 30 km erreichen wir das vitale Städtchen Gray und beziehen ein warmes, trockenes Hotel und verteilen dort unsere Kleidung.

Unsere Unterkunft in Dampierre (10.5.)


Während uns der Glaskasten fast erschlagen hat, fanden wir das Gebäude gleich ansprechend. Die Familie lebt hier seit über 200 Jahren.

Armes Dampierre sur Salon (10.5.)



Eine große, europaweit tätige Firma baute dieses riesige Hochhaus in dem (ehemals) pittoresken Dorf, einschließlich Hotel und Restaurant und ging pleite. Der Hotelbetrieb wurde 2009 eingestellt, das Hochhaus ist überflüssig geworden. Die einzigen Unterkünfte, die in dem Dorf für Gäste zu mieten sind, sind 2 Zimmer, von denen wir eins ergattert haben. Alle Restaurants sind pleitegegangen, am Montag Abend sind die beiden Schnellimbisse geschlossen. Zum Glück fährt uns der freundliche Vermieter mit seinem PKW über 10 km weit zu einem Restaurant (wo wir sehr lecker essen) und holt uns wieder ab!

biologisches Wunder – abgesägter Lindenstamm treibt aus (9.5.)



Die abgesägten Baumstämme liegen schon eindeutig mehrere Jahre im Wald, wie der Zersetzungsgrad durch Pilze belegt. Trotzdem treiben einige Stämme -ohne jeglichen Kontakt zum Boden/zu den ehemaligen Wurzeln noch aus. Da staunt nicht nur der Biologe...

Samstag, 8. Mai 2010

Hotel und Restaraunt Le Moulin Cotant in Fontenoy – le – Chateau - lecker (8.5.)






Wir haben den ersten regenfreien Tag genutzt und sind wieder mit den beladenen Rädern unterwegs. Lange Strecken konnten wir auf geteertem Radweg/Pfad am Kanal zurücklegen. Als Belohnung abends im Hotel gab es Leckeres....das muss alles wieder abgestrampelt werden. Zur Sicherheit gibt es nur ein Bild von Friedrich schräg von vorne....Hier gibt es zum Glück wieder WLAN bzw. das heißt hier WiFi (klingt wie Bifi).

Spaziergang während der Zwangspause am Lac de Bouzey (6.5.)


Spaziergang während der Zwangspause am Lac de Bouzey (6.5.)

Unterschlupf gegen Regen und Kälte im Wohnwagen (5.5.-8.5. morgens) – Lac de Bouzey


Ob nun durch den Vulkan in Island verusacht oder nicht – die Temperaturen sind auf unter 10 Grad C gefallen und es Regnet förmlich Bindfäden. Wir ergattern einen riesigen Wohnwagen mit Heizung und harren dort aus. Zwischenzeitlich wird Friedrichs Hals- und Rückenmuskulatur physiotherapeutisch bearbeitet – ein Resultat von Überanstrengung an vielen Mini-Steigungen an Kanalschleusen an einer Wasserscheide. Erst danach ging es wieder abwärts (aber mit dem Wohlbefinden aufwärts. Wir hätten unseren Spezialisten Jörg R. mitnehmen sollen – so machen wir erste Erfahrungen mit Physiotherapeuten in Frankreich.)

Bienenkasten nahe bei Lac de Bozey (5.5.)


Wer findet wen? Friedrich die Bienen oder umgekehrt?

Auszüge aus einem Werbeplakat für das „Festival du livre“



Da kommt der Imker und Möchtegern-Kinderbuch-Autor ins Schwärmen....

Geschlossene Fabriken entlang des Kanals (5.5.) - Canal de l`Est


Zeugnisse und Wandel aus aus dem 19. und 20. Jahrhundert säumen auch diehäufig mehr naturbelassenen Pfade an den Kanälen. Manche Fabrik fand neue Bestimmungen, andere sind anscheinend nur zugemauert. Vieles erinnert auch an den Wandel im Ruhrgebiet.

Charmes mit Charme– wenn auch mit typischem Weltkrieg 1 Denkmal (5.5.)


Die Stadt wurde im Krieg ziemlich zerstört und in den 50er Jahren neu aufgebaut. Den jüngeren Besuchern erscheint das Kriegsdenkmal martialisch – doch so war halt der damalige Stil.

Fahrt im Panzerwagen fällt aus (4.5.) - Bayon


Weder wollte Friedrich an seinem Geburtstag unbedingt mit einem der Panzerwagen mitfahren, noch wollten diese uns auf de Strasse plattfahren. So sind hoffentlich alle Beteiligten zufrieden. 

Montag, 3. Mai 2010

Hinweis in eigener Sache

Ab sofort kann jeder Kommentare schreiben, auch wenn er nicht registriert ist. Wir haben die Einstellung entsprechend geändert. Wir freuen uns über Eure Kommentare. 

Commercy – nicht nur Commerz (2./3.5.)



Das Schloss ist ansehnlich und lässt auf ordentlichen „Steuerschröpfung“ schließen – wie auch die vielen Kirchen, die wir sehen. Unser Hotel, zum Glück mal wieder mit WLAN, sieht da schon bescheidener aus.