Dienstag, 30. April 2013

30_04 Trocknung auf engem Raum

Nicht jeder Hotelier hätte uns mit so viel feuchtem Gepäck ins Zimmer gelassen – hier ist`s einfacher und wir räumen das kleine Zimmer mit so vielen feuchten Dingen voll. Die Heizung ist aus, aber das Gebäude ist noch warm. Draussen sind es abends 10,5 Grad! Wir sind heute nach 45 km absolut platt und einwenig genervt vom Wetter. Mit einem Radausflug zum Bahnhof in La Rochelle klären wir die Gegebenheiten vor Ort (keine Aufzüge, niederflurige Nahverkehrszüge, die Räder müssen nur noch 20 cm angehoben werden). Wir werden, wenn alles glatt läuft, um 8:29 Uhr früh eine ½ Stunde mit dem Zug nach Niort fahren und dann mal weiter sehen. So haben wir einen Ruhetag gewonnen, den wir vielleicht in Niort verbringen werden. Bis auf die Handschuhe und die hohen Schuhe wird soweit alles wieder einigermaßen trocken sein. Wir wünschen allen LesernInnen dieses Blogs einen schönen 1. Mai, Fortsetzung folgt – versprochen!

30_04 Zugeklebt ist nicht völlig dicht...

Die Wetterprognose war bekannt – dass es dann soooo feucht und anstrengend werden würde, konnten wir uns nur so ungefähr vorstellen. Das durchleiden und durchfeuchten ist dann eine andere Sache. Eigentlich sind wir ziemlich feucht geworden, trotz guter Regenkleidung. Entweder die Kleidung lässt etwas Regen durch oder man schwitz beim Strampel....Taschentücher in den Fleecejacken: feucht. Hosen unter den Regenhosen: feucht usw.. Und das ganze schlägt auch auf die Psyche, Friedrich fragte sich, warum wir nicht in die Südsee oder so geflogen sind. Tja, nun radeln wir nach La Rochelle und nehmen das erste Hotel, dass wir sehen. Es ist mit 33,- Euro für das Doppelzimmer ziemlich preiswert und es ist ebenerdig: Wir können das Gepäck vom Parkplatz durch das Fenster durchreichen. Uns kommt La Rochelle wie ein Aquarium vor – das Zukleben der Lüftungsschlitze um Helm hat den Rest (erwartungsgemäß) nicht vor dem Dauerregen mit heftigem Wind geschützt!!

29_04 „Götterdämmerung“ oder das Wetter ändert sich

Die moderne Brücke als Ersatz für die Schwebebrücke beim Sonnenuntergang: Das Wetter wird sich verändern, nicht zum besseren!

Montag, 29. April 2013

Wetter morgen

Wer denkt, wir hätten schon viel Wind (gehabt), der möge sich mal den morgigen Wetterbericht für La Rochelle anschauen:

Gedanken von Anonymus oder fiktive (?) Wortwechsel zweier Reisender

„Ich konnte morgens nicht so viel essen....“ „Hast du denn genug getrunken?“ „Du weißt doch, ich kriege morgens nie so viel runter!“ „Ich denke, du solltest morgens viel mehr Wasser trinken...“ „Du und deine Ratschläge – was musst du mich denn so früh zutexten...“ Was nur noch fehlt: HOL DIR DOCH `NE ZEITSCHRIFT....à la Loriot

29_04 Schwebebrücke Pont Transbordeur bei Rochefort

Im Ungewissen, ob wir als Elektro-Cyclisten die Schwebefähre aus dem Jahr 1900 benutzen dürfen oder eine sehr hohe und langgestreckte Betonbrücke, radeln wir Richtung Rochefort. Die Brücke hatte früher bis zu 200 Menschen oder 2 Autos mitgenommen, heute liegt die Begrenzung bei 100 Menschen. Wir werden für 1,50 Euro pro Rad einschl. Mensch mitgenommen. Unser Hotel liegt keine 5 Minuten von davon entfernt – bei dem Gegenwind reichen uns 53 km!

29_04 Blockland pur: Feuchtgebiet um Hiers

Wir schlängeln uns auf Asphaltpfaden durch ein ein Feuchtgebiet mit vielen Pflanzen, Vögeln usw. und werden dadurch an das Blockland im Norden Bremens erinnert. Ein auffliegender Storch, der neben einem Fischreiher stand, wurde von einem Greifvogel attackiert. Es gibt kein Paradies für alle!

Klapperbäume

Wir sehen eine Vielzahl an Störchen in Nestern ihre Jungvögel füttern oder in der Gegend auf Jagd. Wir empfehlen ausnahmsweise den Fröschen: Klappe halten, erst später weiter quarken!

29_04 Hafen ohne Meer/Wasser: Brouage

Ein aufwändig befestigter Hafen liegt nun im Binnenland und erfreut die Touristen durch Kunstverkauf, Restaurants usw.. In einer Bar bestellen wir unseren Milchkaffee und auf Nachfrage, ob wir etwas zu essen bekommen können, erhalten wir die Erlaubnis, unser Mitgebrachtes zweites Frühstück dazu zu verspeisen. In Frankreich haben wir das mehrfach so erlebt, in Deutschland noch nicht. Probiert es doch mal aus und schreibt uns eure Erfahrungen!

Rauf und runter geht es weiter nach Saujon

Nicht alle Wege bleiben in der Ebene, heute müssen wir auch einen Hügel mit 18 % Steigung hoch. Trotz elektrischer Unterstützung geht das ganz schön in die Beine.,,

Talmont sur Gironde

Georg hatte hier ein Päuschen geplant und dies zu recht: Eine rund 900 Jahre alte romanische Kirche, umgeben von einem Fischerdöfchen. Weder mit Auto noch mit Fahrrad darf man hier hinen, aber zu Fuß. Die vielen Häuschen sind mit Handwerksprodukten und Restaurants gefüllt – dank der Tatsache, dass die Saison im Juli und August die Touristen in großen Mengen herschwemmt und wir immer noch April haben, geht es hier recht gemütlich zu. Ein Mensch auf einem Fahrrad verhindert, dass man zufällig und überflüssiger Weise das Fahrrad in die engen Gassen mitnimmt.

28_04 Wind von vorne und Tagträume

Wir strampeln auch heute gegen heftigen Nordwind – aufgrund der Strampelleistung am Vortag sind wir noch vor dem Abfahren arg geschafft. Daher soll es nur ein kurzer Fahrtag werden. Die Kürze erreichen wir mit 37 km, doch der Wind lässt uns beim Fahren stärker ermüden bzw. wir greifen am Lenker kräftiger zu und erreichen so auch stärkere Verspannungen im Hals- und Nackenbereich. Friedrich träumte davon, dass unser lieber Physiotherapeut Jörg mit einem voll ausgestattetem Wohnmobil am Wegesrand steht oder am heutigen Zielort und uns solange quält, bis die Verspannungen sich verzogen haben. Eine Fangopackung wäre auch nicht schlecht. Am Folgetag könnte Trainer Felix mit Friedrich eine Pilatesstunde machen....Tagträume halt. Wir werden beobachten, wie sich unser Befinden verändert – notfalls wäre ein Pausentag einzulegen und der „verlorene“ Tag mit einer Bahnfahrt nachzuholen. Wir wollen nicht jammern, denn wir bekamen heute schöne Landschaften und Städtchen zu sehen: Die Kalkfelsen, Falaise, und die Hüttchen mit Fischernetzen an den Ufern sind einfach schön.

Samstag, 27. April 2013

Auf nach La Rochelle

Unsere nächste Hauptrichtung von Mortagne sur Gironde - wir sind für die Übernachtung heute 5 km im Inland im Hotel gelandet - ist Rochefort und danach La Rochelle. Der Wind wird bleiben, die Anzahl an konkurrierenden Hotelgästen um den 1. Mai ansteigen – die Temperaturen hoffentlich auch. Wir sind heute mit beiden Akkus insgesamt 63 km gegen Wind angestrampelt. In beiden Akkus war nicht mehr viel Saft drin – und eine geringere Unterstützungsstufe der Motoren unserer Räder wäre uns bei dem Gegenwind schwer gefallen. Übrigens überlegen wir tatsächlich immer mal wieder, wie wir Gepäck sparen können, um zukünftig kraftsparender Reisen zu können. Also nicht auf dieser Tour, sondern als Zukunftsmusik...

27_04 Schöne Landschaft und wir trotzen dem Wind...

Der heutige Tag ist bis auf wenige Tropfen vom Himmel trocken, doch ein Wind mit mindestens 15 km/h (in Böen nahe 30 km/h) kommt immer von vorne. Anfangs sind wir noch auf der ehemaligen Eisenbahntrasse, nun dem Radweg von Blaye nach Etauliers, später sind wir auf Landstraßen unterwegs. Die Wolkenbilder sind schön, unser Luftwiderstand ist gräßlich groß und macht das Radeln sehr mühesam. Am Ufer der Gironde sind viele Holzhäuschen mit Senknetzen, für Fische und Krabbeltiere gedacht....manchmal denkt Friedrich, es gibt mehr Netze als Tiere. Früher gab es hier auch Störe, doch das ist lange Geschichte...Dagegen beobachten wir aus der Ferne einige Störche in Nestern. Die Klappern vor Kälte, behauptet der Biologe.

Endlich Fähre

Es geht nach Larmarque, um dort eine Fähre über die Gironde zu nehmen. Leider gibt es noch einen sehr ausgedünnten Fahrplan, zwischen 10:30 und 17:00 Uhr fährt heute keine Fähre – erst ab morgen. Das Warten in zugiger Luft bei der Kühle macht den Tag anstrengend. Abends, nach dem Essen in dem Hotel, in St. Seurin-de-Cursac, das wir zum Glück von unterwegs aus reserviert haben (na ja Georg mit seinen Franz. Kenntnissen) fallen wir ziemlich geschafft ins Bett...

Auf dem Weg zur Gironde-Fähre

Tja, die Temperatur fällt wirklich auf 11-13 Grad und es regnet zum ersten Mal auf dieser Reise über Stunden. Die Natur scheint sich darüber zu freuen und jeden Wassertropfen mit einem Seufzer aufzusaugen, bei uns sieht es anders aus: Trockene Taschentücher sind nur in den unteren Kleidungsschichten zu finden und bleiben nicht lange trocken. Ein früheres Waschhaus erleichtert uns eine kleine Pause, ab und an trinken wir in einer Bar einen grossen Cafe creme oder Pfeffermünztee. Nicht überall finden wir es so lauschig, dass Friedrich nur ungern in der Kühle mit heißem Wasser aus der Thermoskanne ein Getränk und dazu Essbares serviert. Es ist heute unangenehm!

Pudelwohl

Wir sind über 60 km in der Hitze gestrampelt und findet auf Anhieb ein Hotel, obwohl oder weil wir den Radweg eine Abfahrt zu früh verlassen haben. Im Hotel in Le Porge gibt’s 2 kleine Hunde, beide sehr freundlich und streichelbedürftig, und Menschen und Hunde fühlen sich hier pudelwohl. Die Hotelbetreiber verwöhnen uns auch mit einer ausgesprochen freundlichen Art, abends mit leckerem Essen! Für die nächste Zeit dürften wir das letzte mal draussen gegessen haben (neben dem Pool unter gerade blühenden Maulbeerbäumen), denn es ist eine großflächige Abkühlung unterwegs. Auch die leichte, kurze Kleidung bleibt besser in den Packtaschen...heute aber noch nicht!

Nicht dicker als die Pinie...

Mancher Baum bzw. manche Pinie muss schon ziemlich alt sein – anders als die Neuanpflanzungen für die Holz- bzw. Papiergewinnung. Friedrich behauptet, man könne sehen, dass er (noch) nicht zugenommen habe. Angeblich durch den Verzicht auf das Dessert beim Abendessen...na ja.

25_4 Hitze am Becken von Arcachon

Bei Temperaturen oberhalb von 26 Grad umrunden wir das Becken von Arcachon und sind über die Bäume am Radweg sehr zufrieden. Friedrich schützt seine Haut mit der Fahrradjacke – ohne Sonnenbrille ist es viel zu grell. Einfach Hochsommer!

Mittwoch, 24. April 2013

Abschied von der Düne

Wir haben das richtige Zeitfenster für den Dünenbesuch gewählt: In der Saison wird es viel voller, auf dem Campingplatz und auch in der Luft... Der Abendblick von der Düne (Reste des Westwalls, der als Gleitschirmstartplatz unseres Campingplatzes dient) war immer sehr berauschend. Bei Ebbe sieht man die vorgelagerte Insel, die vor der Meeresdünung schützt, auf der Muscheln angebaut werden. Zum Abschied gibt es heute im Restaurant des Campingplatzes noch einmal Moules frites...lecker!

24_04 Es zieht uns weiter Richtung La Rochelle und Loire

Wie vom Wetterbericht angekündigt schmoren wir bei Temperaturen oberhalb von 30 Grad in der Sonne (nachts wohl eher unter 10 Grad) und der Wind ist ablandig. Also sind keine bunten Schirme in der Luft oder an den Hängen der Düne(n) zu sehen. Friedrichs Gleitschirm ist relativ gut entsandet schon eingepackt, kleine Mengen des feinen, bei Fliegern gefürchteten Sandes wird weiter mitreise.. Neben unserem Mobilhome ist eine Gruppe Jugendlicher einquartiert, die das Gleitschirmfliegen bei einer Flugschule lernen, die sich auf 12-21 jährige spezialisiert hat. Man muss also nicht warten, bis die Knochen alt und brüchig werden! Friedrichs Schirm wird an der Loire von Freundin Ingrid im Auto transportiert und muss daher nicht auf dem Rad weiter mitgeschleppt werden Der Wind wird weiter „fluguntauglich“ bleiben und unsere „Reiseunruhe“ lässt uns bereits morgen und nicht erst am Samstag aufbrechen, grobe Richtung Norden, Richtung La Rochelle und dann zur Loire. Wir hoffen, dass uns die Sonne und die Temperaturen dorthin folgen werden.

Dienstag, 23. April 2013

23_04 Luftikus unterwegs.....

Nachdem Friedrich arg frustriert war, weil seine Rückwärtsstarttechnik noch nicht ausreichte... Daher waren wir heute früh zur Düne ausgebrochen: Georg wartete am Dünenfuss, während Friedrich mühsam mindestens 60m hoch die Düne erklomm (noch längst nicht die höchste Position...). Aus der Windstille bzw. dem ablandigen Wind wurde zum Glück Seewind mit immerhin 5-6 km/h Stärke, was den Start auf der Düne erleichterte. Ohne Fehlstart flog er dann die Düne herab und landete neben Georgs Lager. So war der Frust nun wie weggeblasen....wenn auch die Gleitschirme, die später bei Starkwind die Düne entlang flogen, einen gewissen „Neid“ bei Friedrich auszulösen... Am frühen Abend kamen dann Rettungshubschrauber und Sanitäter in Geländewagen, nachdem bei einer Gleitschirmkollision bei einem der Piloten erst ein Verdacht auf Wirbelsäulenverletzung bestand....der sich zum Glück nicht erhärtete. Ein niederländischer Pilot erzählte Friedrich, dass in der Luft viele Chaoten unterwegs seien, die noch nicht einmal die einfachsten Vorflugsregeln einhalten würden. Fazit: Bei dieser Reise wird Friedrich nur die sanften Abgleiter von der Düne machen können – es droht aber für die nächsten Tagen Rückenwind. Vielleicht bleibt es daher bei dem einzigen....aber dafür sicheren Flug!

Montag, 22. April 2013

Nachmittags dunkele Wolken über Arcachon

Wir kriegen nur ein paar Tropfpen ab, wundern uns bei dem Ausflug mit den Rädern nach Arcarchon, dass es (1.) unterwegs mit 13. Grad viel kühler ist als an unserer Hütte im Windschatten, (2.) eine Fähre über das Becken von Arcarchon gar nicht mehr fährt und eine andere Fähre keine Elektroräder mitnimmt. Dafür hat sich der Ausflug gelohnt, die Restauration unterwegs ist nicht der Hit und ein (kleiner) Kaffee für 3,60 Euro eine Zumutung (oh Hasan und Petra– wir kommen gerne wieder zum Kaffee in die Bischoffsnadel!). Die Fahrräder sind ohne Gepäck wieder zickig, dafür bergauf natürlich viel fixer.

22_04 Mo Gleitschirm voller Sand

Diesen Morgen zieht Friedrich an die große Düne, wo stündlich mehr Gleitschirmpiloten auftauchen. In diesem Bereich sind bestimmt mehr als 50 PilotenInnen dabei, die Starkwindstarttechnik (Rückwärtsstart) zu erlernen – einige andere, die bereits in der Luft sind und vor der Düne ihre Kreise ziehen, zeigen wie es geht, wenn man`s beherrscht! Friedrichs Schirm musste von reichlich Sand befreit werden – gefolgen ist er nicht, hatte aber den Schirm ab und an in der Luft. Eine gewissen Menge an Frust war ihm anzumerken. Es ist wohl kein Rückwärtsstarter vom Himmel gefallen. Georg wünscht ihm Erfolge, denn es drohen in den nächsten Tagen ungünstige Richtungswwechsel des Windes (bei Rückenwind klappts nun gar nicht mit dem Gleitzschirm)...

21_04 So Dünenruhetag

Immer noch (zu) viel Wind....eine Entlastung für Friedrich, wenn auch mit Wehmut. Morgens ist es sehr kühl (5 Grad), mittags ist es lauschig warm. Ein Ausflug an die Strände und Startplätze, der Gleitschirm bleibt in der Tasche, da mittags bereits zu windig. Andere Piloten haben mehr Erfahrung mit der Starkwindstarttechnik...Ein Übungstag von Friedrichs Flugschule wurde für April oder Mai angeboten – zu spät für diese Tour. Auf Schulungsvideos und bei anderen Piloten, die diesen Start beherrschen, sieht es leicht aus...Vielleicht fehlt ein SChlag auf den Hinterkopf, damit es bei Friedrich klappt...?

Dünenspargel

Abends gibt es Spargel, den wir unterwegs vom Bauern gekauft haben. Unserer erster Spargel 2013 – wir „verpassen“ die norddeutsche Spargelsaison...leider

20_04 Ankunft Dune du Pyla

Über Landstrassen und Radwege geht es bei Gegenwind zur Düne von Pyla bei Arcachon, wo wir für eine Woche ein Mobilhome mit 2 Zimmern, Wohnküche, Bad mit Dusche und WC gemietet haben. Diese „Hütte“ liegt dicht an der Düne, unweit vom Gleitschirmstartplatz des Campingplatzes. Bis zum Strand ist einiges an Sand zu bewegen, erst runter und dann wieder rauf.....(oh wie schön ist Langeoog....) Am Sa Nachmittag bei Windgeschwindigkeiten bis 46 km/h sind nur Experten mit Gleitschirm in der Luft unterwegs. Friedrich ist von der Radtour ziemlich geschafft und da Anfänger auch wartebedürftig auf wenige Wind. Wir haben aber erst einmal einen Ruhetag nach 10 Tagen radeln verdient – eigentlich versuchen wir, einen freien Tag pro Woche einzubauen....

19_04 Salles Hotel mit Niederländischem Ehepaar

Am Flüsschen Eyre haben wir ein angenehmes Hotel, von jungen Niederländern betrieben - trotzdem gab es leckeres französisches Essen! Zum Frühstück gab es gar Buten und Binnen vom Vortag im TV – und wir konnten unser Niederländisch mit den Hoteliers benutzen.

Von Villandraut bis Salles: Entlang der Eisenbahntrasse

Georg hat einen Teil der Route zur Düne über alten Eisenbahnrouten, die zu Radwegen umfunktioniert wurden, gelegt. Die Vorteile: Wenige und sanfte Steigungen, guter Belag und ab und zu Pausengelegenheiten, teilweise mit Tischtennisplatten. Ball und Schläger hat Friedrich immer dabei.

18_04 Villandraut Altes Ehepaar (80 & 76 Jahre) macht Chambre d` Hotes

Madame war es nach dem Auszug der Kinder zu ruhig im Haus und nahm die Beherbergung von Gästen auf. Als angenehmer Nebeneffekt konnten so die vielen Fenster mit Doppelglasscheiben ausgestattet werden – in Frankreich längst nicht Standard im Süden und Westen... Monsieurs Großvater hatte das abgebildete Gerät zur Gewinnung von Pfllanzensaft verwendet. In der Gegend namens „Les Landes“ befand sich früher eine große Wüste, die durch intensive Aufforstung - speziell zur Holzgewinnung für Bergwerke in England- verdrängt wurde. Durch die Trockenlegung der Moore wurde auch die Malaria zurückgedrängt (nur zur Info: das gilt auch für Norddeutschland!). Monsieur hatte in der Stadtverordnetenversammlung für eine Umwidmung der Bahnstrecke in eine Fahrradtrasse gestimmt – der Weg ist angenehm autofrei und gut zu befahren. Wir begegnen kaum anderen Rädern, da es noch außerhalb der Saison ist. Eine Übernachtung von uns beiden mit Frühstück schonte unsere Haushaltskasse: insgesamt 40 Euro für die Übernachtung plus 2x4 Euro Frühstück – Merci! Und danke, dass wir in dem selben Ort nicht im abbruchreifen Schloss des französischen Papstes Clemens übernachten mussten.

17_04 Chambre d`Hotes in La Réole

In diesem Haus, mitten in der Stadt mit Garten leben 2 Katzen und 2 Hunde – wir haben ein großzügiges Zimmer und können uns mit allen Plünnen gut auspacken. Angenehm ist es, dass wir die Zeltsachen und den Gleitschirm in einem ebenerdigen Raum mit den Rädern wegschließen können. Hier ist übrigens der Sommer ausgebrochen: Rund 26 Grad im Schatten und 37 Grad in der Sonne. So wundert es uns gar nicht, dass wir nach 68 km ganz gut geschafft sind. Das Abendessen beim Italiener draussen mitten in der Stadt – sehr angenehm und lecker!! Das ist eine „Entschädigung“ für insgesamt 76 km Strampeln – bisher die größte Tagesetappe! Unsere Sitzflächen tun weh...!

16_04 Seringnac-sur-Garonne – Schlösschen

Unser Hotel liegt in einem Schösschen, in dem wir nur 2 Einzelzimmer bekommen – mag man hier keine Männerpaare? Wir sind nach 68 km Strampeln zu erschöpft, um uns eine Alternative zu suchen. Kleine „Entschädigung“ waren der sympathische Kellner und die Katze im Hotel.... Übrigens die Sonnebrille war wirklich beim Fahren nötig!

16_04 Kornkammer in Auvillar

Auf unserem Weg auf dem Radweg entlang des Canal lateral à la Garonne machen wir einen kleinen Abstecher nach Auvillar mit alten Gemäuern einschließlich einer alten Kornkammer, die von der Form an eine Markthalle erinnert. Sehr fotogen!

Geburtstagsfeier nicht in der Abtei

Georgs (69) Geburtstagabendessen war in der „Pilgerherberge“ einfach, ein aufwändigeres Essen wird auf dieser Fahrt hier und da bestimmt nachgeholt. Alle, die Georgs Geburtstag vergessen haben, können immerhin behaupten, es telefonisch bei ihm/uns Zuhause versucht zu haben.... Als Geschenk bekam Georg von Friedrich eine neue Geschichte von „Bert und sein Pferd und die Mini-Robot-dings-bums“, die Georg bereits vor längerer Zeit in Bremen Bild für Bild koloriert hatte. Die „gedruckte“ Fassung und den Text kannte Georg jedoch noch nicht. 55 km gestrampelt P.S. Die Abtei in der Stadt ist ansehnlich, doch wir haben uns mehr in dem Art deco – Stadtviertel umgesehen, das bei einer Überschwemmung ziemlich zerstört wurde.

15_04 Moissac mit Abtei und Unterbringung bei irischer Familie

Ein Ire hatte rechtzeitig vor der Krise sein Haus in Dublin verkauft und in Moissac ein schönes, aber renovierungsbedürftiges Anwesen gekauft – nachdem er einmal zu Fuß nach Santiago de Compostella gepilgert war. Mit seiner Frau hat er eine sehr behagliche Unterkunft für Pilger, Radler usw. geschaffen. Bis zu 16 Leute werden beherbergt und von ihm auf Wunsch beköstigt. Es war mal wieder nett, sich in einer nicht französischen Fremdsprache verständigen zu können, meinte Friedrich.

Sonntag, 14. April 2013

14_04_2013 Nix los in St. Jory

Nach genau 60 km Radweg nehmen wir eine Unterkunft in einem Logis de France in einem ziemlich langweiligen Örtchen. Das Hotel ist recht neu, bietet uns eine angenehme Unterkunft und WLAN für diesen Blog. Sonst muss man hier keinen Halt machen...Aber unsere Schultern und der Hals/Nackenbereich leiden, denn das Festhalten der Lenker bei (Seiten-) Wind macht sich bemerkbar. Gymnastik ist angesagt. Mittags gibt es im Hotel Essen, dank des Windes sind wir vor 14 Uhr angekommen. Das kleine Picknick unterwegs war eher etwas „für den hohlen Zahn“....Mitleid ist nicht angesagt, wir kommen auf unsere Gaumenfreunden. Das Foto zeigt die BAcksteinkirche - in Albi gibt es einen ganzen Dom aus BAcksteinen. Wir haben diese schöne Stadt auf dieser Reise gestrichen, um noch länger in der Wärme zu radeln...

3-er Treffen der Kanäle - 14_04_2013

In Touslouse treffen wir mit dem Canal du Midi auf zwei weitere Kanäle – wir nehmen weiter den Canal lateral à la Garonne, und zwar möglichst schnell aus der Stadt heraus. Die meisten Radwegbenutzer liegen zum Glück bereits hinter uns und wir fahren weiter mit dem heftigen Rückenwind, was den Stromverbrauch unserer Motoren erheblich reduziert.

Toulouse - Armut in Frankreich

Anders als in 2010 sehen wir unter vielen Brücken Menschen in Zelten, unter Planen usw. leben – dies haben wir 2010 nicht gesehen. Kein gutes Zeichen...aber ebenso sieht man Villen mit hohen Mauern...auch kein gutes Zeichen....!

Durchfahrt von Toulouse – nie wieder am (schönen) Wochenende!! 14_04_2013

Bei Wind mit Geschwindigkeiten von 16-20 km/h mit Böen deutlich oberhalb von 30 km/h (der mitgenommene Windmesser macht sich nützlich) fahren wir über den gut asphaltierten Radweg am Canal du Midi in Richtung Toulouse. Je näher wir an die Großstadt kommen, desto mehr Radler (Gruppen von Rennrad- oder Mountainbikes, Sonntagsradlern und Leuten mit städtischen Leihrädern – Achtung, alle nicht ungefährlich), Skater, Wanderer, Jogger, Familien mit Hund und oder Kindern usw. bewegen sich auf dem Radweg. Bereits 2010 hatten wir eine Beinahekollision mit einer baseligen Radlerin....wir sind vorgewarnt und froh, dies alles ohne Blessuren mit nur 2 Beinaheunfällen hinter uns zu lassen. Friedrich wurde übrigens heute ein Stück vom Radweg geweht – der Kanal ist teilweise kurvig, sodass auch mal der Wind von der Seite kommt...Tja man(n) muss auch Glück haben, bei einer solchen Tour und rechtzeitig zum stehen kommen.

Abendessen draussen – mit Katzen

Das Abendessen wird uns im sonnigen Garten serviert. Wir werden von Katzen und Hund umschwirrt...

Übernachtung im Holzhäuschen ohne weitere Schnarcher - 13_04_2013

Wir finden auf einem alternativen Projekt, der Kombination von Pflanzenanbau, dem Angebot auf 4-rädrigen, zweisitzigen Fahrrädern zu fahren, mit dem Kanadier auf dem Canal du Midi zu paddeln, an dem Städtchen Villefranche de Lauragais eine Holzhütte als Unterkunft. Mit uns wird - für die Besitzer ebenso erstaunlich wie für uns – die Sison eröffnet. Der Vermittlung durch das Office de Tourisme wollte man nicht widersprechen und die Reparatur der Sanitäranlagen gingen schneller als erwartet zu ende. In der Hütte hätten noch neben uns drei weitere Leute Platz gehabt, meist Radfahrer oder Wallfahrer auf den Weg nach St. Jacques de Compostelle – aber heute haben wir die Hütte für uns alleine.

Canal du Midi

Man sollte diesen Canal schon mal mit einem Boot befahren oder mit dem Rad beradelt haben – letzteres aber erst ab dem Beginn des Departemens Haute-Garonne, denn das sich östlich anschließende Departement Aude sorgt nicht besonders gut für die (Rad-) Wege: Schotter, Wurzeln, Pfützen....auch mit weniger Gepäck auf dem Rad eine Herausforderung. Der Kanal ist reichlich mit Platanen umsäumt, man sollte besser sagen, noch (!) umsäumt, denn das Platanensterben ist im vollen Gang. Manche erkrankten Bäume zeigen schon dunkele Stellen, die auch für Laien sichtbar sind.

13_04 Pyreneen - coole Berge

Zum ersten Mal in der Umgebung des Canal du Midi sehen wir in weiter Ferne die teilweise mit Schnee bedeckten Pyreneen. Fast so wie Zillertal und Alpen, schwärmt Friedrich. Der Gleitschirm darf (noch) nicht im Wind flattern, sondern muss noch rund 1 Woche warten. Die Aussicht ist beeindruckend, kaum ein Wölkchen am Himmel...

Keine Schlangen – Prozessionen der Spinner

Besonders Friedrich war hocherfreut, endlich Prozessionen von Spinnern zu sehen, u.a. den Eichenprozessionsspinner(n): Raupen wandern dicht hinter einander in einer Reihe durch die Landschaft, vermutlich um neue Bäume zu befallen. Wir lassen uns aufklären, dass sowohl Eichen als auch Nadelbäume (Pinien) befallen werden. Erstaunlich ist die Einhaltung der Raupenkette, niemand überholt. Uns bleibt ein Rätsel, wie die Tiere sich für ein Leittier entscheiden. Biologen kämen vermutlich schnell auf die Idee, das erste Tier zu entfernen und dann abzuwarten, was passiert. Wir bemühen uns bei Ketten von mehr als 50 Tieren, die den kompletten Radweg queren, mittig über die Tiere zu fahren. In Bremen und anderen Gegenden scheint man fast panikartig an der Bekämpfung der Raupen zu arbeiten (federführend eher das Gesundheitsamt als der Pflanzenschutzdienst), denn von den Raupengespinsten geht angeblich eine Allergiegefahr aus. Den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln hält Friedrich für eine unnötige Vergeudung von Ressourcen und Belastung der Natur, denn zur rechten Zeit kann man das Problem einfach mit einer Schaufel und einem Eimer einsammeln und leicht entsorgen! Ein Gärtner sagte uns, dass man die Bäume auch mit einer Ummantelung schützen kann, die von den Raupen nicht überwunden werden kann. Warum sollte man erst so lange warten, dass man mit viel Aufwand Gift spritzen muss, dass dann in der Umwelt weitere Schäden verursachen wird?? Der gleiche Gärtner erzählte uns, dass eine Bienen von Pflanzenschutzmitteln benachbarter Landwirte geschädigt wurden....

Rigole – Wasserzuführung für den Kanal der Kanäle „Canal du Midi“

Um dem langen Canal du Midi auch in Trockenzeiten mit Wasser versorgen zu können, hatten die damaligen Baumeister auch für eine Wasserzuführung oberhalb von Revel gedacht. Kleine Staubecken verstärken diese Absicht – wir folgen diesem kleinen Zufluss, an dem mehr Angler stehen als Fische zu sein scheinen. Ein beliebter Sport in Frankreich. Die erste Weghälfte ist sehr gut, danach quälen uns Wurzeln, Pfützen und Kiesflächen, die Geschwindigkeit liegt rund um 10km/h und das Fahren ist auf Dauer sehr anstrengend - wir weichen daher auf Landstraßen aus. Hier rollt es sich angenehm, wenn auch mit einigen Steigungen. Die Motoren helfen brav und zuverlässig mit – und die Scheibenbremsen setzen spätestens oberhalb von 30 km/h ein. Unser „Geschwindigkeitsrekord“ liegt bei 44 km/h, dann wird das Lenkgefühl etwas schwammig. Wir möchten uns auf dem Sektor nicht weiter steigern.

Revel – riesige Markhalle

Wir erreichen bereits am Freitag das Städtchen Revel und finden die riesige alte Markthalle leer vor – bis auf das Office de tourisme in dem mittig gemauerten Teil der Markthalle. Von dort bucht Georg die Unterkunft bei Madame... Die Markthalle ist umrundet von Arkaden mit vielen Geschäften, Bars usw.. Wir bedauern zwar die Übernachtung außerhalb dieses wimmeligen Städtchens, nehmen uns aber ein Wiederkommen auf einer der nächsten Reisen vor! Samstags: Markthalle in Betrieb Wir kehren zum Einkaufen für ein Picknick voll beladen nach Revel zurück, jeweils einer von uns geht zum Markt und staunt über die riesige Anzahl von Verkaufsständen vor, um und in der Markthalle. Regionale Produkte, lebende Tiere und viele Menschen.....Der Umweg hat sich sowohl kulinarisch als auch optisch gelohnt.